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Weltsichten

In 5 Jahren mit dem Fahrrad um die Welt!

 

"Endlich raus, endlich reisen", sagten sich nach dem Fall der Mauer Axel und Peter. Im Juni 1990 schwangen sie sich aufs Fahrrad mit fast nichts in den Taschen als ihren Hammer-und Zirkel-Pässen und strampelten einmal um die Welt, nachdem sie durch einen Zufall zusammengeführt worden waren.

Kurz vor der Währungsunion verließen sie das heimische Thüringen. Fünf Jahre und einen Monat dauerte ihre Reise, die sie 80 542 Kilometer durch Kleinasien, Afrika, Indien, Südost-Asien, China, Australien, Neuseeland, Tahiti, Südamerika, die Vereinigten Staaten und Rußland, führte.

 

Nach einem Jahr war das gesparte Geld verbraucht, die beiden Abenteurer mußten von nun an ihren Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten verdienen. In Venezuela schufteten sie in einer Fabrik, in China ließen sie sich als Bodyguards bei Dreharbeiten für einen Karatefilm anwerben, in den Vereinigten Staaten verkauften sie Indianerschmuck. An Übernachtungen in Hotels konnten die beiden Radler angesichts ihrer dauernden prekären Finanzlage nicht denken; meist ließen sie sich zum Schlafen unter freiem Himmel nieder oder nächtigten bei Menschen, von denen sie eingeladen worden waren.

Axel und Peter mußten bald feststellen, daß es Straßen gibt, auf denen man das Rad nur schieben kann: Schlammpisten auf Borneo, Kopfsteinpflaster- Straßen in China, Sandwege in Paraguay. Die größte Gefahr ging aber nicht von Schlangen oder Raubtieren, sondern von Menschen aus. Vor allem die motorisierten Verkehrsteilnehmer machten den beiden Radfahrern zu schaffen. In Indien wechselte ein Taxi "spontan" die Straßenseite und fuhr Axel frontal ins Rad. Aber das waren nicht die Erlebnisse die die beiden Radler prägten.

 

Am meisten beeindruckte die zwei Abenteurer die großen Gastfreundschaft auf die sie immer wieder stießen. In Brunei wurden sie in ein Staatsgasthaus eingeladen oder in Mexiko nahm eine Tortilla- Verkäuferin sie auf. In Alaska retteten sie einem jungen Schlittenhund vor dem Erschießen. Aber was nun mit ihm anfangen. Am besten man gibt ihn den Namen "Täve" und nimmt ihn mit in die Welt. Seit dem ist aus dem Duo ein unzertrennliches Trio geworden.

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