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Amazonas und Bahia - TV-Produktion mit Fahrrad und Einbaum

 

Ein Filmteam ist in Amazonien dem Zauber von Guarana auf der Spur

Bandenwerbung in Fußballstadien ist normal. Was aber bedeutet es, wenn das Banner des Bürgerlichen Brauhauses Saalfeld mitten im Urwald von Amazonien ausgerollt wird, eine Kamera darauf hält und kurz darauf ein Match angepfiffen wird, in dem es vor allem um ein Aufputschmittel geht, wenn auch ein legales?   

Geschlafen wird auf der Tour zu den Amazonas-Indianern in Hängematten oder gleich im Boot. Und schon beim Aufstehen werden Axel Brümmer und Peter Glöckner von Kameramann Andreas Hüttig (von rechts) begleitet. Geschlafen wird auf der Tour zu den Amazonas-Indianern in Hängematten oder gleich im Boot. Und schon beim Aufstehen werden Axel Brümmer und Peter Glöckner von Kameramann Andreas Hüttig (von rechts) begleitet.

Axel Brümmer und Peter Glöckner arbeiten weiter an ihrem Projekt, einer dreiteiligen Reportage über das Land der Fußball-WM 2014, Brasilien, heißt die Antwort. Die beiden Abenteurer und Reisejournalisten aus Saalfeld werden dabei von Thomas Niemann, Geschäftsführer der Centauri Film- und Fernsehproduktion GmbH aus Gera, und Kameramann Andreas Hüttig begleitet.

Das Filmteam war im vergangenen Jahr bereits mit Axel und Peter im Südosten Brasiliens unterwegs, wo sie per Fahrrad die Städte besuchten, die einst von deutschen Auswanderern gegründet worden waren, wovon bis heute Ortsnamen, Vereine und Brauchtum künden. Von diesem wirtschaftlich gesegneten Landesteil weg ging es im nunmehrigen zweiten Abschnitt der Dokumentation in die an Naturschönheiten reiche Region des Amazonas, von der Metropole Manaus aus mit Paddelbooten weiter hinein in den Dschungel. Ein geplantes drittes Kapitel soll sich Ost- und Mittelbrasilien widmen. Dabei wird die Atlantikküste mit weißen Traumstränden und den Metropolen der Kulturen afrikanischer Einwanderer per Segelfloß erkundet. Zum Filmprojekt soll ein Buch entstehen.
   
Axel und Peter sind seit Jahren amazonaserfahren, aber für das Filmteam aus Gera war die schwüle Regenwaldhitze eine Herausforderung. Vor allem Andreas Hüttig, der die schwere Kamera schon auf dem dreistöckigen Holzdampfer auf dem Amazonas schulterte, hatte zu schwitzen. "Hängemattendampferschlaffahren ist schön", sagt Thomas Niemann und meint: Wenn man es kann. Das sollte nicht die einzige Gewöhnung an indianisches Leben bleiben, denn die vier mussten weit hinein in den Urwald, in das Dorf Caqual, um dem "Zaubermittel" Guarana auf die Spur zu kommen.

Hier, wo hunderte Kilometer die 200-Seelen-Dorfgemeinschaft vom nächsten Ort trennen, hier beginnt der Tag mit Guarana, hier endet er mit Guarana, und zwischendurch werden die Bohnen für den Verkauf gehobelt oder gemahlen. Ob die Mannschaft, die natürliches Guarana konsumiert, beim Fußball siegte, oder die, die auf industriell gefertigte Drinks setzt, das wird Auswirkungen auf ein Getränk haben, das im Saalfelder Brauhaus entstehen soll. Centauri produziert jetzt einige kurze Sequenzen für Nachrichtensendungen, später folgt die gesamte Reportage.

 

Und während Niemann und Hüttig in Deutschland das mitgebrachte Material sichten, paddeln Brümmer und Glöckner schon auf den Orinoco. "Wir sind auf der Spur des Muntermachers, der die Welt erobert hat." Thomas Niemann, Filmemacher

 

von Sabine Bujack-Biedermann
Ostthüringer Zeitung

 

https://www.otz.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Ein-Filmteam-ist-in-Amazonien-dem-Zauber-von-Guarana-auf-der-Spur-1211146706

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